Wachauer Marille g. U. – Das Original
EU geschützte Herkunftsbezeichnung
Mit dem EU-Logo »geschützte Ursprungsbezeichnung« und der Marke »Original Wachauer Marille« garantieren 220 Wachauer Marillenbauern dem Konsumenten die Echtheit der Herkunft und die einzigartige Aroma- und Geschmacksqualität der Wachauer Marille g.U. Die Wachauer Marillenbauern haben sich im Verein »Wachauer Marille g.U.« organisiert, mit dem Ziel die Kultivierung, Erhaltung und den Schutz der Wachauer Marille g.U. zu gewährleisten.
Bitte achten Sie beim Einkauf auf das EU-Qualitätssiegel »geschützte Ursprungsbezeichnung«, die Marke »Original Wachauer Marille«, unsere Hinweisfahnen, Sonnenschirme und unsere Verkaufskartons. Leider werden in der Wachau auch »Marillen« und »Marillen frisch saftig« und »Marillen aus der Region« mit der Herkunft außerhalb der Wachau verkauft, das sind andere Sorten die nichts mit unseren Wachauer Marillen g.U. gemein haben. Diese importierten Marillen haben ein deutlich schwächeres Aroma und wenig Geschmack.
Anbaugebiet Wachauer Marille g.U.
Mit dem Namen „»Wachauer Marille g.U.« dürfen nur Marillen bezeichnet werden, die aus den Gemeinden Aggsbach-Markt, Albrechtsberg, Bergern im Dunkelsteinerwald, Droß, Dürnstein, Furth, Gedersdorf, Krems, Maria Laach, Mautern, Mühldorf, Paudorf, Rohrendorf bei Krems, Rossatz-Arnsdorf, Senftenberg, Spitz, Stratzing, Weinziel am Wald, Weißenkirchen, Schönbühel-Aggsbach und Emmersdorf stammen.
Seit kurzer Zeit ist die Original Wachauer Marille, neben dem EU Herkunftsschutz Zeichen, auch mit einem eigenen Markenzeichen gekennzeichnet. Über 220 Wachauer Marillenanbauern im Verein "Wachauer Marille g.U" bürgen damit für die Herkunft und die einzigartige Aroma- und Geschmacksqualität der Wachauer Marille g.U. Das Wachauer Marillenzistel ist der traditionelle Pflückkorb für die Marille. Durch die schmale und spitz nach unten zusammenlaufende Form des Zistels vereinfacht die Marillenernte in hohen Bäumen und verringert den Druck auf die im Pflückkorb unten liegenden Marillen.
Herkunft der Wachauer Marille g.U.
Als Urheimat der Marille gilt China.
Die Chinesen kannten die Marille schon 3000 – 2000 v. Chr. Sie bildeten ein reiches Sortiment aus. Diese Sorten gelangten über Chinesisch-Turkestan nach Westen, nach Mittel- und Vorderasien, Armenien, Syrien, Griechenland, Italien und in die übrigen Länder des Mittelmeeres und Europas. Es wird angenommen, dass der Ausbreitungsweg in Westeuropa über Italien, Spanien, Frankreich erfolgt ist. Aktuelle Forschungsergebnisse weisen aber darauf hin, dass die Marille über den Pontus und den Donauweg in die Donauländer kam.
Damit wäre die alte, bisher geltende Meinung, dass wir unsere Obst- und Weinkulturen von den Römern erhalten haben, überholt. Genauso überholt müssen wir die Annahme betrachten, dass die Marille ziemlich spät erst in den Donauraum gekommen ist. Wenn man nun einen zeitlichen Vergleich zwischen den römischen Angaben und dem Linzer Fund herstellt, so lässt sich feststellen, dass die erst im späten 1. Jh. nach Italien eingeführte Marille bereits zu gleicher Zeit, wenn nicht früher, auch an der mittleren Donau aufgetaucht ist.
Dass schon zu römischer Zeit im Donauraum der Wachau nachweislich Obstbau betrieben wurde, belegt uns auch Eugippius in seiner Gedenkschrift über den hl. Severin, die allgemein unter dem Namen „Vita S. Sverini“ bekann ist.
Der bisher älteste Nachweis für die Verwendung des Ausdrucks "Marille" im Donaugebiet findet sich in einer Briefsammlung des Starhembergischen Archives in Eferding bei Linz.
In einem Brief vom 23.7.1509 taucht der Name „Maryln“ auf. Meister Ortulf vom Baierland (zwischen 1390 – 1439) nennt in seinem Arzneibuch die Frucht „Amarellen“.
Für das Gebiet von Arnsdorf (Wachau) finden wir die älteste namentliche Nennung dieser Frucht im Archiv des Hochstiftes St. Peter in Salzburg. Am 15.4.1679 berichtet der „Löß-Commissary“ (Lesmeister) des Stiftes über die Bäume, die damals in Oberarnsdorf in den Weingärten des Petersstiftes standen und führt dabei an: „Nuß, Pfersich, Mariln, Mandeln“.
Das Anbaugebiet der Wachauer Marille g.U. ist vom Westen (Salzburg) kommend über die A1 Westautobahn, Abfahrt Melk (80 km vor Wien) erreichbar. Die Wachau liegt am südlichen Rand des Waldviertels (Böhmische Masse) und am nördlichen Teil des Dunkelsteinerwaldes, und stellt sich als enges Donautal mit steil abfallenden Hängen dar, an denen auf den bekannten Steinterassen Weinbau betrieben wird. Auf den Flächen neben der Donau wird die Marille kultiviert. Der mächtige Fluß, die Donau, beherrscht die Talsohle.
Günstige Standorte zum Anbau von Wachauer Marillen g.U. sind im gesamten Gebiet vorzufinden, da das örtliche Klima für die Geschmacks-, Aroma- und Inhaltsstoffausbildung der Marillen besonders zuträglich ist.
Im Speziellen bedeutet dies, dass zwischen Tag- und Nachttemperatur, vor allem zur Fruchtreife hin, große Unterschiede bestehen. Die einzigartige, unvergleichliche und weithin bekannte Aroma- und Geschmacksausbildung der Wachauer Marille g.U. entsteht durch das Zusammentreffen mehrerer Klimate (Pannonisch – Waldviertler Einfluss – sowie die unmittelbare Nähe zur Donau).
Die Europäische Union hat aus diesem Grunde die Wachauer Marille unter den Schutz einer „Geschützten Ursprungsbezeichnung“ gestellt.
Zur Abgrenzung der besonders zur Produktion von Qualitätsmarillen geeigneten Standorte, wurde außerdem von der Bezirksbauernkammer Krems, Mautern und Spitz, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Pieber (Universität für Bodenkultur) und Dr. Horst Nowak (Umweltbundesamt) eine Standortkartierung der gesamten Region durchgeführt.
Die verwendeten Sorten und Unterlagen der Wachauer Marille g.U.:
Die Produktionsfläche, die zur Zeit ca. 100 000 Marillenbäume umfasst, wurde teilweise bereits in den Krisenjahren des Weinbaues, um etwa 1925 ausgepflanzt. Der erwerbsmäßige Marillenanbau wurde etwa ab 1900 betrieben. Die Wachauer Marillenbauern und die im Gebiet ansässigen Marillenbaumschulen legten dabei besondere Bedeutung auf die Selektion und die Vermehrung der besten Klone der „Klosterneuburger Marille“, die heute zu fast 100 % den Bestand der Wachauer Marille g.U. bildet. Die Selektionen sind neben den klimatischen Bedingungen und den verwendeten Veredelungsunterlagen der Grund für die besonderen Geschmackseigenschaften der Wachauer Marille g.U., die sowohl beim Frischgenuss als auch bei der Verarbeitung geschätzt werden. Bei den zur Zeit getätigten Auspflanzungen wird ebenfalls auf die altbewährten Selektionen zurückgegriffen. Als Unterlage wurden und werden nach wie vor der Marillensämling und teilweise verschiedenen Prunusarten verwendet.
Erziehungsform der Wachauer Marillenbäume:
Es dominiert weiterhin die Rundkrone mit einer Stammhöhe von 0,60 bis 1,20 m und ausreichender Standweite, die eine gute Belichtung von allen Seiten gewährleistet. Dies wirkt sich auf den Fruchtgeschmack günstig aus und vermindert die Krankheitsanfälligkeit.
Zucker und Säuregehalt der Wachauer Marille g.U.:
Hier zeichnet sich die Wachauer Marille g.U. bei beiden Parametern durch die höchsten Werte aus (Löschnig-Passecker). Gerade das Zusammenspiel von hohen Zucker- und Säurewerten bedingt zusätzlich die einzigartigen aromatischen wie geschmacklichen Eigenschaften.